Im Süden Ägyptens mit der
Nubischen Wüste schließt sich der Sudan an, im Westen mit der Libyschen Wüste Libyen. Seit dem Friedensvertrag mit Israel, den Staatspräsident
Anwar as-Sadat 1979 schloss, gehört im Osten die Sinai-Halbinsel wieder zu Ägypten. Daran grenzte kurz Israel, heute Palästina mit dem Gaza-Streifen. Eine lange Küste besitzt Ägypten am Roten Meer im Osten und mit dem Mittelmeer im Norden, wo auch der Nil mit seinem Delta mündet.
Die alten Ägypter kannten 3 Jahreszeiten, die vom Nil bestimmt wurden. Der Jahreslauf begann mit
Achet, der Zeit der Überschwemmung. Da die Nilfluten vom Süden kommend von den Katarakten bis zum Mittelmeer viele Tage brauchten, begann bei Assuan die Jahreszeit Achet schon an unserem 5. Juni, während sie im Nildelta erst um den 19. Juni ankam. In unserem Oktober folgte
Peret, die Aussaat und im Januar/Februar
Schemu, die Ernte. Die Jahreszeiten waren jeweils wieder in je 4 Zeitabschnitte unterteilt. Es gab eine Frühform und eine Spätform des altägyptischen Kalenders, in welchen diese "Monate" verschiedene Namen hatten und auch zeitlich verschoben waren.
Der Hauptfluss Nil entsteht aus zwei großen Quellflüssen, dem Blauen Nil in den Weißen Nil, die sich nicht weit von Khartum (Khartoum), der Hauptstadt des Sudan, vereinigen. Der Blaue Nil ist kürzer, führt aber mehr Wasser, beim Weißen Nil ist es umgekehrt. In In letzter Zeit wächst wieder ein Konflikt um das Nilwasser, jetzt zwischen Ägypten und Äthiopien. Dort wird nämlich in der Region
Benishangul-Gumuz ein neuer Staudamm am Blauen Nil gebaut, die
Grand Ethiopian Renaissance Talsperre. Grundsteinlegung war am 2. April 2011 und nach der Fertigstellung soll ab 2018 die Befüllung beginnen, während derer der Nil unterhalb sicher weniger Wasser führen wird. Hinter der 145 m hohen Haupt-Staumauer sollen 63 Milliarden m³ Nilwasser aufgestaut werden und ein Wasserkraftwerk mit einer Nennleistung von 6 000 Megawatt betreiben.
Das moderne Ägypten war unter dem Präsidenten
Muhammad Husni Mubarak von 1981 bis 2011 gemäßigt islamisch, friedlich und berechenbar. Trotz einiger weniger islamistischer Attentate konnte man sich als Tourist relativ sicher fühlen. Nach seinem Sturz während des Arabischen Frühlings sucht Ägypten seinen neuen Weg in der Weltgemeinschaft. Hoffen wir, dass die radikalen Islamisten nicht die Oberhand bekommen und behalten.