Chnum-Tempel in Esna

Chnum-Tempel in Esna (Ägypten)

Von der Tempelanlage im ägyptischen  Esna am Nil stammt nur noch eine Vorhalle aus der Pharaonenzeit. Der ursprüngliche Tempel war dem antiken widderköpfigen Gott Chnum geweiht, den die alten Ägypter als Schöpfergott verehrten. Er schuf nicht nur die Menschen, sondern auch die anderen Götter. Das meiste, was man heute sieht, erinnert zwar auf den ersten Blick an das antike Ägypten, stammt aber von den Ptolemäern und den Römern.

Vier Reliefs an der Frontseite zeigen die römischen Kaiser Tiberius, Claudius und Nero mit verschiedenen Gottheiten aus der ägyptischen Mythologie. Die Römer sind dargestellt wie in älteren Reliefs die Pharaonen. Dass diese römischen Kaiser die ägyptischen Götter wirklich verehrt haben, glaube ich weniger. Eher denke ich, dass es sich um eine Art Propaganda der Besatzungsmacht handelte.
Horus, Thot, Menhit und Kaiser Claudius
Der römische Kaiser Claudius wird von den ägyptischen Göttern Horus und Thot gereinigt. Rechts steht die Göttin Menhit. *
 
Esna in Ägypten
Die ägyptischen Götter Wadjet und Nechbet führen den römischen Kaiser Tiberius zum Gott Chnum. Auf dem Podest steht der ägyptische Kindgott Heka-pa-chered. *
 
Esna in Ägypten: Ägyptische Reliefs
Kaiser Nero wird von Month und Heka zur Göttin Neith geführt. *
 
Esna in Ägypten
Hier krönen die ägyptischen Götter Harsiese und Thot (Thoth) Kaier Nero mit der Doppelkrone für Ober- und Unterägypten.

Thoth

ist ein wichtiger Gott der ägyptischen Mythologie und tritt in der Gestalt eines Ibis oder eines Pavians auf. Er ist praktisch der intellaktuelle unter den ägyptischen Göttern und zuständig für Wissenschaft und Magie, was damals keinen Gegensatz darstellte, außerdem für Weisheit, Schriftgut, den Kalender und den  Mond. In der Mythologie  Griechenlands verschmilzt er mit dem Gott Hermes zu der sagenhaften Gestalt des Hermes Trismegistos, dem Verfasser der hermetischen Schriften, des Corpus Hermeticum, einer mystischen Offenbarungs- und Geheimlehre. Von ihm stammt der Spruch »Wisst ihr nicht, dass ihr alle  Götter seid?«

Die Geheimlehre des Hermes Trismegistos und der Gott Thot wirken bis ins 20. Jahrhundert. Der Okkultist und Autor Aleister Crowley schrieb um das Jahr 1945 das Buch Thot, in welchem er die Vorhersage der Zukunft mit Hilfe des Tarot im alten Ägypten beschrieb. Gleichzeitig brachte er einen Satz Tarotkarten heraus. Die zugehörige Wahrsagerei wurde als Crowley-Tarot oder Thoth-Tarot bezeichnet und machte ihn in Esoterik-Kreisen weltberühmt.


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